Rezension Throne of Glass - Die Erwählte Sarah J. Maas

Celaena Sardothien ist jung, schön und zum Tode verurteilt. 

Doch dann taucht Chaol Westfall, Captain der Leibgarde, auf und bietet ihr eine einzige Chance zum Überleben. Kronprinz Dorian hat sie dazu ausersehen, einen tödlichen Wettkampf zu bestreiten: Wenn es ihr gelingt, für ihn 23 kampferprobte Männer zu besiegen, wird sie ihre Freiheit wiedererlangen. Beim gemeinsamen Training mit Captain Westfall findet sie immer mehr Gefallen an dem jungen, geheimnisvollen Mann. Und auch der Kronprinz lässt sie nicht kalt. Zeit, über ihre Gefühle nachzudenken, bleibt ihr allerdings nicht. Denn etwas abgrundtief Böses lauert im Dunkeln des Schlosses - und es ist da, um zu töten.


Celaena liebt es zu lesen. Bücher sind für sie ein Zufluchtsort. Allein das hat sie mir als Bookaholic natürlich schon sehr sympathisch gemacht. Aber nicht nur diese Leidenschaft gefiel mir besonders gut an ihr, sondern auch ihre Stärke, ihren unbeugsamen Willen und ihr Durchhaltevermögen. Sie spricht und handelt wie es ihr beliebt und selbst vor dem Kronprinzen hat sie ihr ab und an freches Mundwerk kaum im Zaun. Ein Charakter wie sie ist mir bisher noch nicht in der Bücherwelt begegnet und da sie so anders ist, wirkt dies ganz besonders erfrischend. Auch gewisse Gegensätze, wie der häufige Kontakt mit Blut und Tod als Assassine, ihre rohe Gewalt, verbunden mit sehr weiblichen Vorlieben wie schönen Kleidern und Schmuck, ist auf eine Art besonders liebenswert. Sie bleibt sich während der gesamten Geschichte selbst treu und hegt kaum Selbstzweifel. Celaena ist ein sehr facettenreicher Charakter.

Throne of Glass ist aus der Ich-Perspektive von Celaena geschrieben, mit Einschüben aus ihrer Vergangenheit.

Vor dem Lesen dieses Buches bin ich mit der Erwartung herangegangen, ein neues "ich-tauche- völlig-in-diese-Welt-ab" Fandom zu beginnen. Die Bücher von Sarah J. Maas waren und sind in aller Mund; extrem gehyped und vielfach diskutiert. Ich muss sagen Throne of Glass hat dieses Versprechen eingehalten. Sarah J. Maas Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Welt, die sie für diese Reihe geschaffen hat, ist gewaltig. Anders kann man es nicht beschreiben. Ihre Welt ist roh, geheimnisvoll, mystisch und einfach völlig anders. Sie schlägt einen in ihren Bann und lässt mich nicht mehr los. Sie schreibt präzise und gibt dem Leser die nötigen Informationen, wobei sie einen sehr guten Spannungsbogen erzeugt. Einige vorhersehbare Ereignisse lässt sie zwar so eintreten, streut aber in diesen Situationen immer wieder ein Detail ein, das einen selbst völlig von den Socken haut und bestürzt zurück lässt. 

Der Klappentext verharmlost die Welt der Fae, Könige und Hexen rund um Celaena geradezu. Throne of Glass ist keineswegs nur ein Jugendbuch, denn die Protagonisten, die Handlungen und Dialoge sind sehr erwachsen und eher roh. Celaena selbst haut gerne den ein oder anderen derben Spruch raus und redet gern frei nach ihrer Schnauze.
Weitere interessante Charaktere in diesem ersten Teil sind Chaol, Dorian und Nehemia. Nehemia ist die Prinzessin eines von Dorians Vater, dem König, unterdrückten Landes und einem als Leser sofort sympathisch. Sie hat ein kluges, liebevolles Wesen und freundet sich schnell mit Celaena an. Zu Dorian und Chaol hat Celaena ein zwiespältiges Verhältnis; fühlt sich jedoch zu beiden auf ihre Art hingezogen. Dies endet jedoch nicht in einer kitschigen Teenie-Romanze, sondern sehr reif und gefühlvoll. Dorian und Chaol versprechen eine weitere spannende Entwicklung in den nächsten Bänden.



Das weiße Cover mit der besonderen Darstellung von Celaena im Zeichenstil gefällt mir besonders gut. Ich präferiere schlichte und ausdrucksstarke Designs, was durch den weißen Hintergrund gut verkörpert wird. Die Zeichnung Celaenas stellt ihren Charakter passend dar, ebenso wie die magische Welt des Buches. Die Farbgebung der unterschiedlichen Nuancen von Blau kommen dabei gut heraus.

Alles in allem, ist Throne of Glass ein wunderbarer Auftakt in eine neue, magische Welt. Die Protagonisten haben etwas einzigartiges und anziehendes. Die Geschichte zieht einen in einen Sog, der einen nicht mehr fallen lässt. Starke und meist auch sarkastische Charaktere zeichnen die Geschichte aus. Wer Fantasy mag und liebt, sollte sich dieses Buch auf seinen Nachttisch legen.


Habt noch einen wunderbaren Sonntag,


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