Rezension The Belles | Schönheit regiert - Dhonielle Clayton

Glitzernd, glanzvoll, grausam – willkommen in der Welt der Belles!
Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt, und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine Belle – schön, begehrt, mit magischen Fähigkeiten. Am Königshof will sie allen zeigen, dass sie die Beste ist. Doch hinter den schillernden Palastmauern lauern dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie sind eine Waffe, die sich andere zunutze machen wollen. Daher muss sie sich entscheiden: Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um ihre Welt für immer zu verändern? Das Schicksal der Belles und von Orléans liegt mit einem Mal in ihren Händen …
Etwas Neues ist für einen Bücherwurm und Viel-Leser immer etwas ganz besonderes. Eine Idee, die so ganz anders ist als das, was am schon kennt und gerade Trend ist, berührt mich immer noch eine Spur mehr, als so manch andere Geschichte, die man schon 1001 Mal in den verschiedensten Varianten schon irgendwo gelesen oder gesehen hat. Und wenn sie dann auch noch aktuelle Proble aufgreift und gesellschaftskritisch ist, umso besser. Genau dies finden wir im Fantasy-Roman "The Belles - Schönheit regiert" vor. Dhonielle Clayton weist hier auf die aktuelle Debatte rund um die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers hin und diskutiert die Thematik weiter in einem Brief an uns Leser im Anhang. Gerade diesen Aspekt empfand ich als überaus wichtig und empfehlenswert, den nicht nur in Orléans hat das Aussehen einen hohen Stellenwert, wobei es von Idealbildern und Gesetzen lebt, sondern auch ebenso in unserer Welt. Wobei wir alle uns nicht vorschreiben lassen sollten, wie wir auszusehen haben - besonders als Frau! 
Jeder besitzt seine ganz eigene Schönheit.
Dhonielle Clayton's Roman ist aus der Ich-Perspektive von Camelia geschrieben. Sie ist eine Belle, mit magischen Fähigkeiten, womit sie das Aussehen der Menschen verändern kann. Ihre Arcana sind ein Teil von ihr seit Geburt an, womit sie nicht nur den verfluchten Bürgerinnen und Bürgern von Orléans wieder Schönheit verleihen kann, sondern auch noch im Stande ist, ihr Wesen und Charakterzüge zu beeinflussen. Eben dies versucht sie bei der impulsiven und zu Gewalt neigenden Tochter der Königin Sophia, nachdem Camelia über einige Umwege zur Favoritin des Reiches ernannt wurde und der königlichen Familie dienen darf. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass diese bereits verloren ist und Camelia alles daran setzen muss, die schlafende Prinzessin Charlotte zu wecken, um das Reich vor einer Herrschaft Sophias zu Bewahren.
Camelia, anfangs noch blauäugig und naiv, macht während der Zeit eine enorme Entwicklung durch. Sie wird stärker, mutiger und damit auch sympathischer als noch zu Anfang. Sie beginnt ihre Welt und Gelerntes zu hinterfragen. Mit einem leichten Hang zur Aufsässigkeit kommt sie nach und nach hinter die Geheimnisse der Monarchie. Gleiches verhält sich mit den übrigen Charakteren des Buches, die zu Beginn noch etwas farblos erscheinen, einige Kapitel später jedoch an Tiefgang gewinnen. Insbesondere Sophias Bosheit und Auguste's, eigentlich Camelia Freund und Verehrer, Verrat lassen einen voller Spannung auf den zweiten Teil zurück.
Das Worldbuilding der Geschichte ist wie bereits angesprochen mal etwas ganz anderes und komplett neues. So geht es mal nicht um Hexen, Zauberer oder Vampire, sondern um eine ganz neue Erscheinung - Die Belles! Diese neue und andere Kreation der Autorin unter Anwendung von magischen Fähigkeiten empfand ich als sehr einfallsreich und innovativ. Auch die Namensgebung und das strikte Regelwerk in dieser Welt sind detailliert beschrieben und herausgearbeitet worden. Man hat so ein Genaus Bild des Settings und kann sich herrausragend gut dorthin träumen.

Fast manchmal schon etwas zu blumig und detailgenau ist der Schreibstil der Autorin. So finden sich häufig ausschweifende Beschreibungen der Kleider, Räume und von Petit-Kuchen in der Geschichte wieder, was das ganze etwas langatmig macht und die Spannung nimmt. Dies lässt sich besonders in der ersten Hälfte des Buches feststellen, wobei das Ende nochmal richtig Fahrt aufnimmt und einige Wendungen bereit hält.
Das Cover ist passend zur Thematik einfach WUNDERSCHÖN! Die Blumen spiegeln die Geschichte rund um die Belles wider, wohingegen die Verwurzelung im Kleid Camelias mehr hinter allem vermuten lassen. Erwähnenswert ist auch die Innengestaltung des Buches, mit der mühevoll gestalteten Karte von Orléans und den Kapiteleinrahmungen durch Rosen. Das Buch ist ein echter Cover-Kauf und wird allein deswegen schon sicherlich häufig zur Hand genommen werden.
Zusammenfassend, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen. Die Geschichte konnte mich mit ihrem neuen Aspekt der Schönheitszwänge und Ideenfindung begeistern, wobei ich den Appell der Geschichte, wie auch gesellschaftskritischen Punkt im Bezug auf die Vorschreibungen der Medien zum weiblichen Körper, als besonders wichtig und herausstechend erachte. Einen Stern ziehe ich für den etwas zu langatmigen ersten Teil der Geschichte ab, der es einem manchmal schwierig machte aufmerksam weiter zu lesen. Ansonsten aber finde ich lediglich viele positive Punkte der Geschichte vor und werde mir den 2. Teil sicherlich kaufen.

Habt ein zauberhaftes Wochenende, 










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