Rezension Die Helden von Midgard - Liza Grimm

Die nordischen Götter sind zurück, und sie sind unwiderstehlicher denn je! In ihrem Urban Fantasy-Roman »Die Helden von Midgard« erzählt YouTube-Shooting-Star Liza Grimm von der Liebe einer Walküre zu einem auserwählten Helden, der den Pfad seines Schicksals verlässt.

Der junge Krieger Erik ist dazu bestimmt, ein wahrer Held zu werden. Beistand auf diesem schwierigen Weg erhält er vom Gott Tyr und der Walküre Kára. Für Kára keine leichte Aufgabe, denn sie ist heimlich in den jungen Mann verliebt, der nicht ahnt, wer sie wirklich ist. Doch dann erfahren die beiden von Loki dem Listenreichen, dass Göttervater Odin es allen Bewohnern Asgards strengstens untersagt hat, sich den Menschen zu nähern. Tyr und Kára ahnen nicht, dass Loki ein falsches Spiel mit ihnen spielt. Denn sollte Erik sein Schicksal erfüllen, würde ihn das direkt nach Walhall an die Tafel der Götter führen. Und es gibt jemanden, der den jungen Mann dort keinesfalls sehen möchte.


Ihr Lieben, für den Droemer & Knaur Verlag durfte ich die Fortsetzung von Liza Grimms Dilogie rund um die mythischen Legenden und Helden von Asgard lesen.
Der erste Teil der Reihe erschien unter dem Titel "Die Götter von Asgard" und gefiel mir wirklich unglaublich gut, der zweite Teil liegt für mein Dafürhalten etwas hinter seinem Vorgänger. 

In "Die Helden von Midgard" geht es hauptsächlich um die Walküre Káre und den aus Midgard, dem Land der Menschen, stammenden Erik. Káras Mission als Walküre ist es, aus Erik einen Helden zu machen. Sein Schicksal wurde als goldener Faden von den Nornen vorausgesagt. Dies stellt sich jedoch schwieriger als gedacht heraus, denn natürlich hat auch im zweiten Teil Loki als Gott des Listenreichtums seine Finger mit im Spiel. Obwohl seine Intention dahinter sich am Ende nochmal als kleine Überraschung herausstellt und gar keine so böse Absicht hat. 

Ein Highlight von mir sind im zweiten Band erneut die treffenden Darstellungen aus der nordischen Mythologie in jeglicher Form. Die Autorin schafft wahnsinnig gute und detaillierte Beschreibungen der jeweiligen Welten, besonders die Ausflüge nach Asgard mit dem Garten der Walküren und der goldenen Burg, sind mir sehr im Gedächtnis geblieben. Auf das Worldbuilding versteht die Autorin sich also einmalig gut. 

Das Dreiergespann aus Kára, dem Held im Werden Erik und seinem kleinen Bruder Irik, empfand ich als sehr berührend, niedlichen Mittelpunkt der gesamten Handlung. Besonders Irik, der eigentlich wie es scheint eine Nebenrolle spielen soll, beindruckte mich als Leserin gerade durch seinen Mut, seine Treue und, dass er für ein Kind manchmal schon fast viel zu erwachsen war. Auf Irik solltet ihr achten, seine Entwicklung als Protagonist ist geradezu heldenhaft ;)

An Liza Grimm's Schreibstil habe ich wenig auszusetzen. Ihre Beschreibungen der Welten, das Schaffen von Dialogen und das Beibehalten eines roten Fades hat sie sehr gut hinbekommen. Man merkt in ihrer grammatikalischen Ausgepfeiltheit, dass sie selbst nebenbei auch als Lektorin tätig ist. Was mir manchmal weniger gefiel und ab und an beim Lesen ermüdend wirkte, war der immer gleiche Konflikt zwischen Kára und Erik, ob sie nicht auch seinen Bruder im Kampf trainieren sollte. Diese Auseinandersetzung wurde sehr häufig und zu lang breit getreten.


 


Das Cover kann man denke ich nur als "mythisch schön" bezeichnen. Das zarte Grün in Verbindung mit dem Schleierkraut, dass sich auch bis über den Buchrücken hinweg zieht, ist sehr hübsch eingebunden und verleitet sicherlich auch einige andere Bücherwürmer zum "Cover-Kauf". Ich durfte übrigens Liza Grimm auf dem Elbenwald-Festival bei Lüneburg treffen und habe auch eine Unterschrift mit ganz besonders niedlicher Widmung ergattert. Darüber freue ich mich noch heute! Über das Elbenwald-Festival selbst und ob dieses einen Besuch wert ist, berichte ich euch demnächst in einem geonderten Beitrag. Wenn ihr die Gelegenheit habt, Liza Grimm übrigens mal Live bei einer Lesung zu hören, solltet ihr dies unbedingt wahrnehmen. Die Vorlesekünste lassen auch keinen Ruf nach Odin übrig!
Wenn ihr euch fragt, warum auf meinem Foto ein Weinglas zu sehen ist, dann erinnert euch an Walhall zurück, in dem Speis und Trank nur so fließen und man als Held sein Dasein fristet ...

Alles in allem, gebe ich der Fortsetzung "Die Helden von Midgard" 3 von 5 Sternen. Abzüge gibt es einfach im Gesamten dafür, dass es manchmal durch ähnliche Dialoge etwas langatmig wurde und der Entwicklung der Geschichte etwas die Spannung nahm. Gut gefiel mir jedoch das treffende Worldbuildung plus die Liebesgeschichte zwischen Kára und Erik, wie auch ihre Beziehung zu seinem kleinen Bruder, der als Charakter für mich schon ein kleines Highlight war. Ich kann euch die Fortsetzung trotz der Abzüge jedoch sternenklar empfehlen, vielleicht bin ich mit meinen 3 Sternen auch etwas hart, verzeiht es mir :)


Habt einen schönen Restsonntag,


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