Rezension Die Nanny - Gilly Macmillan

 Klappentext

Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ohne jede Erklärung verschwindet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Dreißig Jahre später kehrt Jo nach England in das Anwesen ihrer Kindheit am See zurück. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist noch immer geprägt von Vorwürfen und Ablehnung, und so ist Jo überglücklich, als eine ältere Dame auftaucht und sich als Hannah, Jos ehemalige Nanny, vorstellt. Doch Jos Mutter ist misstrauisch. Denn sie weiß – Hannah ist tot, seit der Nacht vor über dreißig Jahren. Wem soll Jo glauben? Ihrer Mutter oder der Frau, die damals das einzig Guten in ihrem Leben war? Und will Jo die Wahrheit überhaupt wissen? Denn die tut manchmal so weh, dass man lieber mit einer Lüge leben würde …

(randomhouse.de)



Liebe Bookies,

ich hoffe es geht Euch gut?! Genießt ihr den Herbst mit vielen guten Büchern und einer Menge Tee oder Kaffee? Ich tue es auf jeden Fall und habe auch gleich eine neue, spannende Empfehlung für euch im Gepäck.


Meine Meinung

Gilly Macmillan hat mit "Der Nanny" einen wahrhaft gut durchdachten Thriller voller Plottwists geschaffen, den ich wirklich vor Spannung und lauter Wendungen kaum aus der Hand legen konnte. Natürlich ist letztendlich nichts so wie es scheint, wobei aber trotzallem die Logik und ein roter Faden nicht vergessen wird. Es ist deutlich merkbar, dass die Autorin ihr Genre beherrscht.

Die Handlung ist aus unterschiedlichen Perspektiven und Episoden erzählt. Da wären zum einen Jo und Ruby, die nach dem Autounfall ihres Mannes und Vaters zurück in das alte Herrenhaus Lake Hall ziehen. Lake Hall mit seinen diversen Kunstschätzen und einem mit sich bringenden Status wurde über Jahre hinweg mit viel Hingabe von Lord Alexander und Virginia Holt gepflegt; Jo's Eltern. Wohingegen Ruby von England und ihrer Großmutter hellauf begeistert ist, belastet Jo die Nähe zu ihrer Mutter sehr, wobei auch ihr Vater vor nicht allzu langer Zeit verstarb.

Kurz nach ihrer Ankunft findet Ruby daraufhin einen Schädel am Ufer des Sees, was die frühere Nanny Hannah wieder auf den Plan ruft. Doch kann Jo ihr wirklich trauen und ist Virginia vielleicht gar nicht so kaltherzig und hochmütig, wie es den Anschein macht?
Neben einer Beleuchtung von Hannah Burgess' Vergangenheit finden wir als Leser*in darüber hinaus Kapitel zum Vorgehen des zuständigen Detectives, der enorme Vorurteile gegenüber Englands Adel im Allgemeinen hat. 

Mir allerdings gefiel das Setting des alterhwürdigen Herrenhauses und Alexanders und Viriginias Hintergrundgeschichte gerade besonders gut; es brachte dem gesamtem Handlungsaufbau eine gewisse Würze. Ähnlich wie Ruby konnte auch ich mich für die Geschichte und Herkunft ihrer Großeltern begeistern.

Was einem bei der Lektüre dieses Thrillers bewusst sein sollte, ist dass einem zunächst vielleicht keiner der vorhandenen Protagonisten sympathisch sein wird. Dies löst sich jedoch im Verlauf des Buches auf und wir erfahren die genauen Motive der Charaktere, wodurch wir als Leser*in sie besser verstehen lernen. 


Zur weiteren Vorstellung oder Imagination trug für mich darüber hinaus das Cover bei, dass auf künstlerische Weise unseren Handlungsort der Story abbildet und einem einen Einlick dazu bietet.

Fazit

Insgesamt gebe ich diesem gut durchdachten Roman voller Wendungen und unvorhergesehenen Überraschungen 4 von 5 Sternen. Ich empfand ihn über mehrere Zeitstränge und Perspektiven hinweg grandios erzählt. Besonders das Setting und die Hintergrundgeschichte um eine alte Adelsfamilie war für mich interessant und verlieh dem Ganzes etwas mystisches. Es werden mehrere Formen von Kriminalität angesprochen, wobei bestimmte Umstände einen besonderen unvorhergesehenen Effekt hatten. Dies hielt die Spannung bis zur letzten Seite!

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